Reetdach Neueindeckung

Neueindeckung:

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Technik des Reetdachdeckens:

Wenn es an die Deckung des Daches mit Reet geht, wird dieses von der Traufe bis zum First in glatter Fläche und durchgehend mit einzelnen Lagen des Reetes ausgelegt. Dabei beträgt die Schicht etwa 35 cm. Zur Bindung der einzelnen Decklagen wird Draht verwendet, wobei die Bindung fest an der Dachlattung liegen muss.

Das Reet verläuft in Längsrichtung von der Traufe bis zum First, während die Stoppelenden zur Traufe zeigen. Allerdings müssen die Decklagen, die sich rechts und links an den Abschlüssen befinden, so angelegt werden, dass deren Stoppeln den Überstand bilden.

Neben einer exakten Ausführung gibt es drei verschiedene Arten, wie ein Dach mit Reet gedeckt werden kann.

gebundenes Reetdach:
Die Decklagen werden unter Verwendung eines Vorlagedrahtes mit Bindedraht an die Dachlatten gebunden.

genähtes Reetdach:
Hier werden die Decklagen mit Draht an die Dachlatten gebunden, allerdings ohne dabei ein Vorlagedraht zu benutzen.

geschraubtes Reetdach:
Nachdem ein Vorlagedraht angebracht wurde, werden die Decklagen mit Draht befestigt, der anschließend an den Dachlatten angeschraubt wird.

Man berechnet für einen Quadratmeter Reetdach, pro Mann eine Stunde Arbeitszeit.  Es werden ungefähr 12 Bund Reet zu einem Preis von ca. 3,40 € verwendet. Dies erklärt auch den hohen Preis eines Reetdaches, doch die Vorteile überwiegen. Hinzu kommt auch die Lange Halterbarkeit eines Reetdaches an der Wetterseite hält dies gut 40 Jahre, an der windgeschützten Seite kann ein Reetdach auch deutlich älter werden.

Die Werkstoffe für Reetgedeckte Dächer und ihre Gewinnung

Das bedeutsamste Bedachungsmaterial für Weichdächer ist »das Rohr«‚ in Niederdeutschland »das Ried« oder (lt. Sprachbrockhaus und Duden) »das Reet«‚ in Friesland »das Räjde« genannt. Die niederländische Rechtschreibung hierfür ist ebenfalls »Reet«. Die einzige im Bundesgebiet bestehende Fachinnung nennt sich offiziell »Reetdachdecker-lnnung«. In der Fachsprache sind somit alle diese Schreibweisen orthographisch richtig.

Botanik: Das Rohr wächst in Mitteleuropa überall sehr gesellig an flachgeneigten Ufern stehender oder langsam fließender Gewässer der Küsten, in Mooren und Sümpfen. Betrachten wir uns eine Pflanze aus der Familie der Gräser mit dem lateinischen Namen phragmites communis Trin. Sie zeichnet sich über mannshohen Wuchs -1,25 bis 4 Meter Höhe aus und ihr ist eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen Einflüsse der Witterung und des Klimas eigen; zugleich stellt sie an den Boden ungewöhnlich geringe Ansprüche. Damit hängt ihr massenhaftes Auftreten und ihr Gedeihen selbst unter ungünstigen Verhältnissen, denen die meisten anderen Pflanzen erliegen, zusammen.

Reetdach NeubauDie Reetpflanze gliedert sich in das Wurzelsystem und den Sproß mit den Sproßorganen. Das Wurzelsystem dient der Befestigung der Pflanze im Boden und nimmt das Bodenwasser mit den darin gelösten Mineralsalzen auf. Der Sproß trägt Keimblätter, Sproßknospe, Sproßachse, Laubblätter und Blüten. Die Keimblätter sind kurziebige Gebilde, sie fallen nach dem Erscheinen der ersten grünen Laubblätter sehr bald ab. Die Sproßknospe ist im Samen und während der Keimung der beiden Keimblätter umhüllt. Die zunächst kurze Sproßachse wächst als Halm stark in die Länge und bringt die an ihr entstehenden, aufrecht gerichteten Laubblätter in die günstigste Stellung zum Licht. Die Blätter assimilieren mit Hilfe des Sonnenlichts, des Blattgrüns (Chlorophyll) und der in den Leitungsgefäßen der Sproßachse herangeführten Bodensalzlösung die Bau-, Betriebs- und Reservestoffe des Pflanzenkörpers.

Ausgewachsene Sprossspitzen bilden eine große, vielästige rotbraune oder gelbliche, durch lange seidenartige Haare silberglänzende Vereinigung kurzgliedriger Einzelblütenstände, die sogenannten Rispen oder Blütenähren, Organe der geschlechtlichen Vermehrung der Pflanzen Der zylindrische Halm ist die hohle Sproßachse des Reets. Er ist durch Knoten gegliedert, welche durch massive, äußerlich angeschwollene Gelenke (Halmknoten) verbunden sind und wird vom unteren Teil des Blattes, der sog. Blattscheide, gestützt und gefestigt. Die hohlen Teile sind luftgefüllt. Die Pflanze vertrocknet im Winter, da einerseits die Wurzeln ihre Tätigkeit einstellen und andererseits besonders an windigen Standorten -die Verdunstung der über dem Wasserspiegel befindlichen Teile flüssigen Stoffe zu stark ist. Das Reet wird daher im Winter geerntet. Die Blättergleichfalls vertrocknet sind dann größtenteils abgefallen, der Halm hat sich jedoch seine Elastizität erhalten.

Reetdach NeubauRohr wird mit der Sichel geerntet. mit der Sense gemäht oder bei tragfähiger Eisdecke, möglichst bei Blankeis mit dem Rohrschieber dicht über der Eisdicke abgeschoben. Der Rohrschieber wird meist aus einem etwa 80 cm langen Sense oder Sägeblatt zwischen verstrebten Holmen selbst angefertigt Heute wird überwiegend die Mähmaschine eingesetzt. Das geerntete Material wird am Ufer an trockenen Stellen hochwasserfrei zunächst ungebunden gelagert. Es wird zu Hocken oder Diemen zusammengestellt. Der Wind kann dann sein Werk beginnen und das Reet weiter austrocknen. Längeres Lagern des ungebundenen Rohres ist zu vermeiden.

Ist der Trocknungsprozess beendet, wird das Material gereinigt, gehechelt, damit die langen trockenen Blätter sowie geknickte Halme herausfallen. Hierzu dient ein großer, langgezinkter Rohr-(Reet-)Kamm, der mit den Zinken nach oben in Tischhöhe zwischen zwei Pfählen oder Böcken befestigt ist. Man nimmt so viel Heime, wie beide Hände passen können, am dünnen Ende zusammen, schlägt sie oben in den Kamm und hechelt sie mehrfach durch. Die gründliche Reinigung von welken Teilen ist wichtig, da diese rasch im Dach verfaulen und dessen Festigkeit beeinträchtigen. Zum Dachdecken wird das Rohr mit den Rispen verarbeitet Die gereinigten Halme werden dann in Bunde oder Schote bzw. Garben zusammengebunden und etwa 20 cm vom Wurzelende mit glattem Roggenstroh, Strohseilen, Bindegarn oder Bindedraht zusammengeknebelt. Jedes Bund erhält eine glatte Endfläche durch mehrfaches Aufstoßen auf den Erdboden. Es wird dann zum zweiten Mal im oberen Drittel gebunden. Die Bunde werden aufrechtstehend zu meilerartigen Haufen (Hecken) zusammengesetzt und bleiben bis zur Verwendung im Freien.

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